Über das Organisieren der Regierungsorganisation und über Regierungsstile. Eine praxeologische Perspektive

Autor/innen

  • Friedbert W. Rüb

DOI:

https://doi.org/10.15203/ozp.665.vol38iss1

Schlagwörter:

Politische Praktiken, Regierungsstil, Regieren, Regierungsorganisation, Wissen, Institutionen

Abstract

Wie regieren Regierungen, wenn sie regieren? Was macht eine Regierung, um regierungsfähig zu werden bzw. zu bleiben? Der Artikel versucht, den Regierungsprozess mithilfe des Konzepts politischer Praktiken zu rekonstruieren. Politische Praktiken sind kollektive geteilte Frames, die durch erfahrungsgesättigtes Wissen entstehen und politisches Handeln in Institutionen strukturieren. Damit kann man die traditionelle Dichotomie von formellem und informellem Handeln unterlaufen, weil Institutionen nicht nur beschränken, sondern auch einen Horizont von kontingenten Handlungsmöglichkeiten eröffnen, der durch politische Praktiken strukturiert wird. Ich identifiziere sieben basale Praktiken, mit denen der Regierungsprozess organisiert wird (Abstimmungen, Belohnungen, Drohungen, Konfrontation, Vereinbarungen, Verhandlungen und Weisungen). Zudem wird versucht, Regierungsstile von Regierungen mithilfe von Praktikenkombinationen zu unterscheiden und insgesamt vier idealtypische Regierungsstile zu identifizieren, den „navigatorischen“, den „anpasserischen“, den „administrativen“ und den „sich-durchwurstelnden“, mit denen Regieren in modernen Gesellschaften typologisiert werden kann.

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