Humane embryonale Stammzellforschung – vom Diskurs über den Status des Embryos bis zu praktischen rechtlichen Lösungen der EU-Mitgliedstaaten

Autor/innen

  • Christiane Druml
  • Doris Wolfslehner

DOI:

https://doi.org/10.15203/ozp.581.vol40iss1

Schlagwörter:

Stammzellforschung, Bioethik, wissenschaftliche Beratungsgremien, Europäische Union

Abstract

Der Beitrag analysiert die Berichte und Stellungnahmen der Nationalen Bioethikkommissionen der EU-15 zur Forschung an humanen embryonalen Stammzellen (hES). Diese weisen eine weitgehend homogene Struktur auf und behandeln naturwissenschaftliche, rechtliche und ethische Aspekte des Themas. Im Rahmen der Behandlung der ethischen Aspekte wird herausgearbeitet, dass die deutsche und italienische Diskussion zur Forschung an hES nicht über die Frage des moralischen und rechtlichen Status des Embryos hinaus kommt, während der Angelpunkt der Diskussionen der anderen Mitgliedstaaten der EU-15 der Schutz von Frauen ist, die sich im Rahmen der Gewinnung von Eizellen einer belastenden Behandlung unterziehen müssen. Diese Behandlung wird in Bezug auf ein Elternprojekt anders bewertet als für die Herstellung von hES zur Forschung. Daran anknüpfend wird argumentiert, dass sich dieser Unterschied in der ethischen Diskussion direkt auf die nationale Gesetzgebung im genannten Bereich auswirkt, wodurch Deutschland und Italien zu anderen rechtlichen Lösungen des Bereiches gefunden haben als das Gros der übrigen Mitgliedstaaten der EU-15. Weiters bietet der Beitrag einen Exkurs zur österreichischen Diskussion zur Forschung an hES in der Bioethikkommission beim Bundeskanzleramt.

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