Von der Sozialpartnergewerkschaft zur Bewegungsorganisation? Mitgliedergewinnungsstrategien österreichischer Gewerkschaften

Autor/innen

  • Susanne Pernicka
  • Sandra Stern

DOI:

https://doi.org/10.15203/ozp.554.vol40iss4

Schlagwörter:

Gewerkschaften, Strategien der Mitgliedergewinnung, Baubranche, Sozialpartnerschaft, Bewegungsgewerkschaft

Abstract

Der sozioökonomische Struktur- und Wertewandel, massive Mitgliederverluste und seit der BAWAG-Krise auch Finanzprobleme stellen Gewerkschaften in Österreich vor spezifische Herausforderungen. Obwohl deren institutionelle Verankerung im nationalen soziopolitischen System weitgehend intakt ist, wird für österreichische Gewerkschaften eine zweifache Krise aus Mitglieder- und Finanzkrise konstatiert, die sich auch auf die Mitgliederstrategien auswirkt. In dem Aufsatz wird ein konzeptionelles Modell von zwei dominanten gewerkschaftlichen Identitäten – Sozialpartner- und Bewegungsgewerkschaft –, deren Machtpotenziale und strategische Optionen vorgeschlagen. Am Beispiel einer empirischen Studie zweier Gewerkschaften der Baubranche wird das Modell auf seine Plausibilität geprüft und erweitert. Die Befunde deuten auf keinen umfassenden strategischen Wandel, jedoch auf eine Öffnung zum Modell der Bewegungsgewerkschaft hin.