Gute Seiten, schlechte Seiten. Eine Analyse zur Wirkung von Ambivalenz auf die politische Urteilsbildung in Deutschland

Autor/innen

  • Harald Schoen

DOI:

https://doi.org/10.15203/ozp.625.vol39iss1

Schlagwörter:

Ambivalenz, Partei- und Politikerbewertungen, Memory-Based-Modell, politische Informationsverarbeitung, offene Fragen

Abstract

Der vorliegende Aufsatz untersucht Wirkungen attitudinaler Ambivalenz auf die Bewertung von Parteien und PolitikerInnen im deutschen Mehrparteiensystem. Auf der Grundlage kognitionspsychologischer Erkenntnisse zur politischen Informationsverarbeitung werden Hypothesen über Effekte von Ambivalenz auf die Mäßigung und Stabilität partei- und politikerInnenbezogener Bewertungen entwickelt. Diese werden auf der Grundlage von Daten aus einer Wiederholungsbefragung zur Bundestagswahl 1987 überprüft. Es wird gezeigt, dass hochgradige Ambivalenz gegenüber einer Partei oder einer KanzlerkandidatIn Bewertungen dieser Akteure mäßigt und destabilisiert. Ähnliche Ambivalenzeffekte können auf Bewertungen von Akteuren der gleichen parteipolitischen Couleur nachgewiesen werden, nicht jedoch auf Urteile über Akteure des Koalitionspartners. Die Ergebnisse sprechen für einen Beitrag des Memory-Based-Modells zur Erklärung politischer Urteilsbildung bei deutschen BürgerInnen. Zugleich scheinen in der Wahrnehmung der BürgerInnen Parteien und deren PolitikerInnen wesentlich enger miteinander verknüpft zu sein als verschiedene Parteien, die eine Koalition bilden.

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