Das Potenzial von Survival-Spielen als Forschungsmedium in der Politikwissenschaft

Untersuchung des Naturzustandes nach Hobbes und Locke in Rust

Autor/innen

DOI:

https://doi.org/10.15203/4231.vol54.2025

Abstract

Die Politikwissenschaft leidet seit Langem unter der begrenzten Möglichkeit, Experimente oder zumindest Beobachtungen in kontrollierten Umgebungen durchzuführen, da ihr Gegenstand – Gruppen von Menschen und Gesellschaften – schwer experimentell zu erfassen ist. In diesem Artikel untersuchen die Autoren das Potenzial von Survival-Spielen als experimentelles Werkzeug und Forschungsumfeld in der Politikwissenschaft und wägen deren Vor- und Nachteile ab. In den folgenden Abschnitten wird das gewalttätige und nicht-gewalttätige Verhalten von Spielern im Spiel Rust beobachtet. Dies geschieht nicht nur, um das Konzept zu untermauern, sondern auch, um neue Daten und Erkenntnisse über den Naturzustand zu gewinnen – eine grundlegende Fragestellung der Politikwissenschaft, wie sie von Hobbes und Locke formuliert wurde. Die Ergebnisse zeigen, dass die Spieler selbst in der völlig anarchischen Umgebung des Spiels, die in bestimmten Aspekten Gewalt begünstigt, indem sie deren Konsequenzen abmildert, dennoch nicht-gewalttätiges Verhalten und defensive Gewalt gegenüber offensiver Gewalt bevorzugen.

Autor/innen-Biografien

  • Jan Byczkowski, non-affiliated, Marmara University alumnus

    PhD in Political History and International Relations of the Middle East from Marmara University, Turkey. His dissertation titled “Decentralisation in the Middle East: Towards a Regional Model” considered historical and contemporary reasoning for political decentralisation in the region and constituted an attempt at creating a flexible, modular model of Middle Eastern decentralisation. Interested in all things Middle East, especially minority rights, inter- and intra-state conflicts, and religious and political ideas. Moreover, pursuing research on political decentralisation, anarchism, and natural rights in the global context as well. Nowadays also focusing strongly on the virtual experimentation with the “state of nature”, as well as examining the political implications of future expansion of humanity into space.

  • Ömer Furkan Alp, Medipol University

    PhD candidate at Istanbul Medipol University, in the Department of Media and Communication Studies. His research focuses on new media, particularly video games. Currently working as a research assistant in the New Media and Communication Department at Istanbul Medipol University.

Veröffentlicht

2025-12-18

Ausgabe

Rubrik

Forschungsartikel