Deregulation via regulation: On the moralisation and naturalisation of embryonic stem cell research in the British parliamentary debates of 2000/2001

Authors

  • Svea Luise Herrmann

DOI:

https://doi.org/10.15203/ozp.827.vol32iss2

Abstract

Ende 2000/Anfang 2001 legalisierte das britische Parlament das sog. „therapeutische“ Klonen und die embryonale Stammzellforschung durch eine Änderung des Human Fertilisation and Embryology Act von 1991. Die Autorin beschreibt diese Änderung als Deregulierung durch Regulierung und untersucht, wie dieses Paradoxon in den Debatten im britischen Parlament über die Moralisierung und Naturalisierung des Issues „gelöst“ wurde. Während einerseits die Vernutzung von Embryonen in der Forschung als „natürlich“ und gleichzeitig als eine Frage der persönlichen moralischen Haltung und Entscheidung konzeptionalisiert wurde, wurde andererseits eine generelle rechtliche Einschränkung der Forschung als „moralische Nötigung“ dargestellt. Frauen/Paare wurden in den Debatten als diejenigen konstruiert, die, als Resultat ihrer natürlich-biologischen Beziehung zum Embryo, moralisch sowohl für die Begrenzung als auch die Ermöglichung der Forschung verantwortlich sind. Das Parlament hingegen hatte letztendlich nur die Funktion, Entscheidungsmöglichkeiten einzuräumen und generelle Begrenzungen der Forschung zu vermeiden.

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