Demokratisierung des Wissens. Otto Neuraths politisches Projekt

Autor/innen

  • Günther Sandner

DOI:

https://doi.org/10.15203/ozp.673.vol38iss2

Schlagwörter:

Otto Neurath – Wiener Kreis – Demokratisierung des Wissens – politische Biographie – Demokratietheorie

Abstract

Das Verhältnis von Wissenschaft und Öffentlichkeit war ein zentrales Thema in Otto Neuraths Werk. Als Arbeiterbildner, Museumsdirektor und pädagogischer Erneuerer war die Auseinandersetzung mit diesem Thema für ihn auch eine Art Selbstreflexion. In diesem intellektuellen Prozess modifizierte er sein Verständnis von Demokratie und von seiner Rolle als Gelehrter und wissenschaftlicher Experte. Die Ausarbeitung seines politischen Projektes „Demokratisierung des Wissens“ beinhaltete auch einen kritischen Ansatz zur Rolle von Experten in politischen Kommunikations- und Entscheidungsprozessen.

Der Beitrag diskutiert zunächst die Frage, ob Neurath als politischer Intellektueller gesehen werden kann. In diesem Zusammenhang werden die verschiedenen Phasen seines wissenschaftlichen Lebens gestreift um aufzuzeigen, dass er sowohl seine politische Rolle als auch sein politisches Selbstverständnis mehrfach änderte. Danach wird das zentrale politische Projekt – die Demokratisierung des Wissens – analysiert und historisch rekonstruiert, um abschließend zu zeigen, dass Neuraths Ansatz an deliberative und reflexive Modelle der Demokratietheorie anschlussfähig ist.

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