„Erklär’ mir die Welt“ – Neoliberale Bewusstseinsarbeit am Beispiel des Wiener Hayek Instituts

Autor/innen

  • Michael Girkinger

DOI:

https://doi.org/10.15203/ozp.915.vol36iss2

Schlagwörter:

Think Tanks, Hayek, Mont Pelerin Society, Österreichische Schule, Hayek Institut

Abstract

Think Tanks sind Einrichtungen, die Orientierungswissen schaffen und in den politischen Meinungs- und Willensbildungsprozess einbringen. Neoliberale Bewussteinsarbeit kann auf eine lange Tradition zurückblicken. Ausgehend von den Mont Pelerin Society (MPS), die 1947 von Friedrich v. Hayek gegründet wurde, bildeten sich zuerst in England, dann in anderen Ländern zahlreiche Institutionen, die dem keynesianistischen Nachkriegskonsens entgegentraten. Hayek nannte die westlichen Demokratien „unbeschränkte Demokratien“, die sich mit einer liberalen Gesellschafts- und Marktordnung nicht vereinbaren lassen. Sie würden auf den „Weg der Knechtschaft“ führen, so der Titel seines 1944 veröffentlichten Buches. Das Wiener Hayek Institut hat es sich zur Aufgabe gemacht, die weltweite Renaissance der Österreichischen Schule der Nationalökonomie zu unterstützen und deren Ideen, insbesondere die ihres Namensgebers, aktiv zu verbreiten und für heimische Entscheidungsträger aufzubereiten. Aufbauend auf die Grundzüge von Hayeks Denken wird in diesem Beitrag zuerst ein kurzer geschichtlicher Rückblick auf die Formierung neoliberaler Netzwerke gemacht, in denen auch die „Österreicher“ wachsende Bedeutung erlangten. Sodann wird das Hayek Institut etwas näher vorgestellt. Im Mittelpunkt des Interesses stehen die Fragen, was es will, was es tut und welche Netzwerke und personellen Verbindungen einerseits mit Politik und Wirtschaft, andererseits mit übernationalen Ideengemeinschaften existieren.

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